Christine Dubravac-Wilhelm

 

https://www.wien.gv.at/brigittenau/

Bezirksvorsteherin des 20. Wiener Gemeindebezirkes

Brigittaplatz 10, 2. Stock, Top 2.21
1200 Wien,

Telefon+43 1 4000 20111

Fax+43 1 4000 9920120

E-Mail: christine.dubravac-widholm@wien.gv.at

Politische Informationen
Partei: SPÖ – Sozialdemokratische Partei Österreichs

Brigittenau ist ein lebhafter multikultureller Bezirk mit vielen türkischen Restaurants und Balkanlokalen rund um den Wallensteinplatz. Neben dem Donaukanal verläuft eine grüne Promenade und der Augarten ist ein großer Landschaftspark, in dem sich auch 2 hohe Flaktürme aus dem 2. Weltkrieg befinden. Im Traditionstheater Vindobona werden Varieté- und Comedy-Shows aufgeführt. Das riesige Einkaufszentrum Millennium City bietet Filialgeschäfte und ein Multiplex-Kino. Quelle: Google

Fläche: 5,68 km²
Bevölkerung: 85.796 (1. Jan. 2016)

Bevölkerungsdichte: 14.898 Einw./km²

Brigittenau ist ein lebhafter multikultureller Bezirk mit vielen türkischen Restaurants und Balkanlokalen rund um den Wallensteinplatz. Neben dem Donaukanal verläuft eine grüne Promenade und der Augarten ist ein großer Landschaftspark, in dem sich auch 2 hohe Flaktürme aus dem 2. Weltkrieg befinden. Im Traditionstheater Vindobona werden Varieté- und Comedy-Shows aufgeführt. Das riesige Einkaufszentrum Millennium City bietet Filialgeschäfte und ein Multiplex-Kino. Quelle: Google

Politische Informationen
Partei: SPÖ – Sozialdemokratische Partei Österreichs

Weitere Themen, welche von großem Interesse sind:

Grußworte vom Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Wilhelm an sein Volk
Persönliches Interview mit Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Wilhelm.
Lebenslauf von Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Wilhelm.
Weitere Interview mit wichtigen Personen im 20. Bezirk Wiens
Geschichte und Persönlichkeiten im 20. Bezirk Wien

Gerichte im 20. Bezirk Wien
Museen und Kultur im 20. Bezirk Wien
Tourismus im 20. Bezirk Wien
Pensionistinnen und Pensionisten
Parteien: Volkspartei ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ, NEOS etc.

Ärzteverzeichnis.
Notrufe und Notdienst im 20. Bezirk Wien

Link: https://www.falter.at/lokalfuehrer/die-besten-lokale-im-20-bezirk-wien-brigittenau

Die Brigittenau ist der 20. Wiener Gemeindebezirk. Sie entstand zu einem großen Teil auf dem durch die Wiener Donauregulierung 1868–1875 gewonnenen Neuland, worauf die Namen der wichtigsten Durchzugsstraßen, größtenteils nach Mitgliedern der Donauregulierungskommission oder Nebenflüssen der Donau benannt, zurückzuführen sind. Sie verfügt über kein markantes historisches Zentrum und war seit 1850 Teil des 2. Wiener Gemeindebezirks, der Leopoldstadt, bis sie im Jahr 1900 davon abgetrennt wurde.

Nach dem Bau der Brigittakapelle (1645–1651) wurden die frühere Wolfsau, die Schottenau (eine Au gleichen Namens gab es im Besitz des Schottenstiftes auch im heutigen 9. Bezirk) und die Taborau (siehe Am Tabor) „Brigittenau“ genannt. Diesen Namen erhielt dann im Jahr 1900 auch der neue Bezirk, zu dem außerdem ein Teil des früheren Dorfes Zwischenbrücken gehört.
Spätmittelalter und Türkenbelagerungen

Die Brigittenau ist der 20. Wiener Gemeindebezirk. Sie entstand zu einem großen Teil auf dem durch die Wiener Donauregulierung 1868–1875 gewonnenen Neuland, worauf die Namen der wichtigsten Durchzugsstraßen, größtenteils nach Mitgliedern der Donauregulierungskommission oder Nebenflüssen der Donau benannt, zurückzuführen sind. Sie verfügt über kein markantes historisches Zentrum und war seit 1850 Teil des 2. Wiener Gemeindebezirks, der Leopoldstadt, bis sie im Jahr 1900 davon abgetrennt wurde.

Nach dem Bau der Brigittakapelle (1645–1651) wurden die frühere Wolfsau, die Schottenau (eine Au gleichen Namens gab es im Besitz des Schottenstiftes auch im heutigen 9. Bezirk) und die Taborau (siehe Am Tabor) „Brigittenau“ genannt. Diesen Namen erhielt dann im Jahr 1900 auch der neue Bezirk, zu dem außerdem ein Teil des früheren Dorfes Zwischenbrücken gehört.
Spätmittelalter und Türkenbelagerungen

Die ersten bekannten Besitzer dieses Gebiets waren im 11. Jahrhundert die Babenberger. Das Gebiet wurde um 1096 von Leopold III. an das von ihm gegründete Kloster St. Maria Nivenburg (das heutige Stift Klosterneuburg) verschenkt. Die Besitzer wechselten damals häufig, weil das Gebiet vom Stift oft verschenkt, verkauft und verpachtet wurde.
Im 13. Jahrhundert wurde das Gebiet erstmals urkundlich in einer Chronik erwähnt. Die Wiener bezeichneten es als „Werd“ (= Insel). Die ersten Siedler waren Fischer, Jäger und Holzfäller. Später siedelten sich auch Gärtner und Wirte an. 1463/64 wurde die Schlagbrücke (im Bereich der heutigen Schwedenbrücke im 2. Bezirk) gebaut, dies war eine der ersten Brücken über den heutigen Donaukanal. Die erste urkundliche Erwähnung dieses Gebiets als Brigittenau erfolgte 1670, frühere Bezeichnungen waren neben Werd auch Schottenau und Wolfsau.
Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1529 kam es zu schweren Kämpfen auf dem Gebiet der damaligen Donauinseln. 1532 lagerte in der Wolfsau jenes Heer, welches zur Abwehr eines erneuten türkischen Angriffs auf Wien aufgestellt worden war. Teile desselben waren noch im selben Jahr an der Vernichtung der von Kasim Bey geführten Streifscharen (Ak?nc?) beteiligt. Von 1536 bis 1540 wurden hier Baugründe an jene Bürger verschenkt, die während der Türkenbelagerung ihre Häuser verloren hatten.
Auch während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 waren die Wolfsschanze und der Bereich der heutigen Friedensbrücke heftig umkämpft, dabei wurde die Brigittakapelle teilweise zerstört, jedoch 1695 bereits wieder aufgebaut.
Dreißigjähriger Krieg

Während des Dreißigjährigen Krieges eroberte am 9. April 1645 das schwedische Heer unter Lennart Torstensson die Wolfsschanze. Kaiserliche Truppen eroberten das Gebiet in einer viertägigen Schlacht an der heutigen Brigittakapelle zurück. So entstand die Brigittasage, an die heute die Brigittakapelle erinnert. Nach dieser Heiligen wurde das Gebiet fortan auch Brigittenau genannt.
Spätes 17. bis 19. Jahrhundert

Die einstige, bis 1698 errichtete Taborbrücke über die noch unregulierte Donau
Von 1688 bis 1698 wurde die Taborbrücke gebaut. Es entstand eine neue Durchzugsstraße „Zwischen den Brücken“ und es kam daher zur Verlegung der Wolfsbrücke Richtung stromabwärts. 1695 wurde die Brigittakapelle wiederaufgebaut. Das Hof- und Landjägeramt errichtete 1732 eine Fasanerie. 1796 wurde in der Nähe der Taborbrücke eine Johann von Nepomuk geweihte Kapelle errichtet.
Erste Handwerksbetriebe siedelten sich um 1810 in der Brigittenau an, unter anderem eine Kunstblecherei, ein Dampfsägewerk und eine Feuerspritzenfabrik. 1828 wurde das seit 1834 als Vergnügungsstätte betriebene Colosseum erbaut. Ein verheerender Eisstoß und eine große Überschwemmung sorgten im Jahr 1830 für enorme Schäden. 1843 eröffnete Carl Hör, der schon das bis 1842 betriebene Colosseum geführt hatte, den Erlustigungsort Universum, nach dem die heutige Universumstraße benannt ist.
Nachdem die Kaiser Ferdinands-Nordbahn 1837 als erste Dampfeisenbahn des Kaisertums Österreich auf der Teilstrecke Floridsdorf–Deutsch-Wagram eröffnet worden war, überquerte sie ein Jahr später im Bereich der heutigen Brigittenau die Donau zum Nordbahnhof am späteren Praterstern. In den Jahren 1840 bis 1842 fuhr die erste schienengebundene Pferdebahn Wiens entlang der heutigen Jägerstraße, vom Donaukanal kommend, zum Colosseum. Der verbliebene Auwald wurde 1846 gerodet, an seiner Stelle entstanden Gärtnereien (im Bereich der Vorgartenstraße im Norden des heutigen Bezirkes).
Das Revolutionsjahr 1848 erschütterte auch Wien. Robert Blum, gebürtiger Kölner und Abgeordneter zur gesamtdeutschen Frankfurter Nationalversammlung, kam nach Wien, um hier die Demokraten gegen die Reaktionäre zu unterstützen. Nach der Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstandes wurde er am 9. November 1848 im „Brigittawaldl“ durch das kaiserliche Militär standgerichtlich erschossen.
Im Jahr 1850 erfolgte die Eingemeindung der Wiener Vorstädte in die Stadt Wien. Darunter waren die Brigittenau, die ebenfalls zwischen Donau und Donaukanal gelegene Leopoldstadt sowie weitere Ortschaften, etwa das damals diesseits der Donau gelegene Kaisermühlen. Aus diesen Orten wurde der 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt, gebildet.
Eine neuerliche große Überschwemmung im Jahr 1862 führte zur konkreten Planung der Wiener Donauregulierung: Baubeginn der umfassenden Regulierungsmaßnahmen war 1870, ebenso für den Bau des Nordwestbahnhofes an der Stelle des ehemaligen „Universums“ nahe dem heutigen Tabor.
1866 verlor das Kaisertum Österreich den Deutschen Krieg gegen das für seine Vorherrschaft kämpfende Preußen. Das Königreich Hannover hatte an der Seite Österreichs mitgekämpft und verloren; es wurde von Preußen annektiert. Das Königreich Sachsen befand sich ebenfalls auf der Verliererseite und musste dem unter Preußens Führung stehenden Norddeutschen Bund beitreten. In der Folge wurden speziell im späteren 20. Bezirk topografische Namen zu Ehren der beiden Verbündeten beschlossen: Der Hannovermarkt, die Dresdner Straße und der Leipziger Platz erinnern an den letzten Versuch Altösterreichs, Führungsmacht in Deutschland zu bleiben.
1867 wurde mit dem Bau der Brigittakirche begonnen, die 1874 eingeweiht wurde. 1871 wurden die Nordwestbahnbrücke über die Donau und die Brigittabrücke (heute Friedensbrücke) über den Donaukanal errichtet, 1873 die Nordbahnbrücke über die Donau. Im gleichen Jahr wurde der Bau des Nordwestbahnhofes beendet. Um dem Bahnhof Platz zu machen, musste das beliebte Vergnügungsetablissement „Universum“ 1870 demoliert werden.
Im Jahr 1874 wurde die über das noch ungenutzte neue Strombett führende Kaiser-Franz-Josephs-Brücke eingeweiht, an deren Stelle sich heute die Floridsdorfer Brücke befindet. 1875 wurde schließlich der Strom ins neue Bett umgeleitet; durch die Regulierung kam es zu großen Baulandgewinnen in der Brigittenau. Von 1883 bis 1884 wurde die Kaiser-Franz-Joseph-Regierungsjubiläumsbrücke (heute Heiligenstädter Brücke) über den Donaukanal errichtet.
Die Strecke Wien–Stammersdorf der Dampftramway-Gesellschaft vormals Krauss & Comp. wurde 1886 eröffnet. Die Strecke in dieses heute im 21. Bezirk gelegene Dorf führte durch die Jägerstraße, die Strom- und die Marchfeldstraße und über die Kaiser-Franz-Josephs-Brücke. 1897 fuhr die erste elektrische Straßenbahn in Wien. Die Transversallinie (heute Linie 5) verband die Wiener Kopfbahnhöfe von Nord-, Nordwest-, Franz-Josephs- und Westbahn und führte, vom 2. Bezirk kommend, entlang des Augartens (Rauscherstraße) und der Wallensteinstraße durch den heutigen 20. Bezirk, sodann über die Brigittabrücke in den 9. Bezirk.
Bei der Abzweigung des Donaukanals vom Hauptstrom der Donau hatte seit 1873 eine schwimmende Barriere, das sogenannte Sperrschiff, bei Bedarf den Wasserzustrom begrenzt. Von 1894 bis 1898 baute Otto Wagner stattdessen das Nussdorfer Wehr (mit der Schemerlbrücke) und daneben eine Kammerschleuse für die Schifffahrt.

Haus Rauscherstraße 14 von Wilhelm Stiassny – Beispiel eines repräsentativen Zinshauses in Augartennähe
In der Brigittenau war in den Jahrzehnten um 1900 starker Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Es handelte sich um wenig prestigereiche und deshalb preisgünstige Wohnmöglichkeiten; die Brigittenau wurde zum Arbeiterbezirk. Eine Ausnahme davon bildet der Bereich zwischen Augarten (Wasnergasse) und Wallensteinplatz, in dem um 1900 repräsentative großbürgerliche Zinshäuser entstanden. Dieser Teil macht (neben dem Brigittaplatz und ein paar anderen kleineren Bereichen) den Hauptteil der von der Stadt Wien definierten Schutzzone Brigittenau aus.
20. und 21. Jahrhundert

Das 1904/1905 errichtete Amtshaus

Denkmal am Hannovermarkt zur Erinnerung an die Errichtung der Brigittenau als selbständiger Wiener Gemeindebezirk

Ehemaliges Brigitta-Spital

Am 24. März 1900 kam es auf Wunsch Brigittenauer Politiker in der Ära des christlichsozialen Bürgermeisters Karl Lueger zur Trennung der Brigittenau vom 2. Bezirk. Die Brigittenau wurde vom Gemeinderat zum 20. Wiener Gemeindebezirk erklärt; dies blieb bis zur Eingemeindung Floridsdorfs als 21. Bezirk, 1904/1905, die höchste Bezirksnummer. 1904/1905 wurde das Amtshaus für den 20. Bezirk am Brigittaplatz gegenüber der Brigittakirche errichtet. Das darin befindliche Magistratische Bezirksamt ist seit 2021 auch für den 2. Bezirk zuständig.

1905 wurde in der Meldemannstraße 27 von einem privaten Wohltätigkeitsverein ein Männerheim genanntes, für damalige Verhältnisse außergewöhnliches Obdachlosenheim eröffnet. Das Haus verfügte über Einzelkabinen für die Bewohner, Kantine, Speisesaal, Lesezimmer und Bäder und wurde im Eröffnungsjahr von Kaiser Franz Joseph I. besucht. Die Verwaltung des Hauses übernahm die Stadt Wien. Der junge Adolf Hitler wohnte hier vom 9. Februar 1910 bis Mai 1913, als er nach München übersiedelte.

Am 7. Juli 1906 wurde Anton Karas im Haus Leystraße 46 geboren. 1948 wurde der Zitherspieler von Regisseur Carol Reed für die Musik zum Film Der dritte Mann engagiert und mit seinem Harry-Lime-Thema ab 1949 weltweit bekannt.

Die Straßenbahn-Remise in der Wexstraße wurde 1907 in Betrieb genommen. Sie diente als Betriebsbahnhof für die damaligen Linien 3, 34 und V. 1910 wurde die Dampftramway nach Stammersdorf durch die elektrische Straßenbahn (Linie 31) ersetzt. Von 1911 bis 1985 bestand in der Forsthausgasse der vom Gaswerk Leopoldau aus versorgte Gasometer Brigittenau. Mit dem Umbau der Kaiser-Franz-Josephs-Brücke wurde 1912 begonnen. Das nunmehr Floridsdorfer Brücke genannte Bauwerk wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg, 1922, eröffnet.

In der Halle des Nordwestbahnhofs wurde 1913 während einer Kundgebung der sozialdemokratische Reichsratsabgeordnete Franz Schuhmeier von Paul Kunschak ermordet, dem Bruder des christlichsozialen Politikers Leopold Kunschak.

1914 wurde von Alexander Graf Kolowrat-Krakowsky die Sascha-Film gegründet, die anfangs in der Treustraße 76 produzierte. Vom privaten Verein zur Begründung und Errichtung eines Spitals im 20. Wiener Gemeindebezirk wurde in der Stromstraße 34 das Brigitta-Spital errichtet.

Am 26. November 1927 wurde die weltweit erste Schihalle durch den damaligen Wiener Bürgermeister Karl Seitz in der Brigittenau eröffnet. Die „Schneepalast“ genannte Halle befand sich im ehemaligen Nordwestbahnhof und war 3.000 Quadratmeter groß.

Die kommunale Wohnhausanlage Winarsky-Hof, an deren Planung ab 1921 bekannte Architekten wie Adolf Loos und Margarete Schütte-Lihotzky beteiligt waren, wurde 1924 ihrer Bestimmung übergeben. Die alte Brigittabrücke über den Donaukanal wurde durch die von 1924 bis 1926 errichtete Friedensbrücke ersetzt. 1926 erfolgte die Einrichtung des Unfallkrankenhauses in der Webergasse unter der Leitung von Lorenz Böhler. Die 1930 begonnene große Wohnhausanlage Friedrich-Engels-Platz bei der Floridsdorfer Brücke wurde 1932 fertiggestellt.

1934–1938 war die demokratische Entwicklung des Bezirks durch die „Ständestaat“ genannte und von Kritikern als Austrofaschismus bezeichnete Diktatur unterbrochen. Der Friedrich-Engels-Platz bei der Floridsdorfer Brücke wurde 1934 in Pater-Abel-Platz umbenannt; dies wurde nach 1945 rückgängig gemacht.

Die 1938 folgende NS-Diktatur und der Zweite Weltkrieg hinterließen auch in der Brigittenau ihre Spuren. 1938 begann der Terror gegen jüdische Bürger, Vertreibung und Massenmord. Die Schule Karajangasse wurde zum ersten Sammellager, wo unter vielen anderen auch Bruno Kreisky kurze Zeit festgehalten wurde. In der Halle des Nordwestbahnhofs, wo im Frühjahr 1938 Wien-weit besuchte Großveranstaltungen für den „Anschluss“ an das Deutsche Reich stattgefunden hatten, fand die NS-Ausstellung „Der Ewige Jude“ statt.

Der Brigittenauer Radiohändler Anton Schmid versuchte 1941/1942 im besetzten Polen als Soldat Juden vor der Ermordung zu bewahren. Er wurde vom NS-Regime 1942 in Wilna erschossen. 1967 wurde er in Israel als Gerechter unter den Völkern geehrt. In der Brigittenau erinnern die Anton-Schmid-Promenade am Donaukanal und ein Gemeindebau an ihn.

1943 wurde im Augarten (im 2. Bezirk, knapp an der Grenze zur Brigittenau) mit dem Bau der Flaktürme begonnen. Der erste amerikanische Bombenangriff auf Wien am 16. Juli 1944 richtete schwere Schäden in der Brigittenau an. Im April 1945 gab es schwere Bombenschäden an Bezirksamt, Brigittakirche, Leyschule und an vielen anderen Gebäuden. Die Allerheiligenkirche wurde völlig zerstört. Die Floridsdorfer Brücke wurde wie fast alle Donaubrücken durch abziehende deutsche Truppen gesprengt. In der Viersektorenstadt Wien fiel die Brigittenau bis 1955 in die sowjetische Besatzungszone.

Am 19. Mai 1946 wurde die Floridsdorfer Brücke als Malinowskybrücke wiedereröffnet, zu Ehren des sowjetischen Marschalls Rodion Jakowlewitsch Malinowski, des Befehlshabers der 2. Ukrainischen Front, die Wien einnahm. Seit 1956 heißt die Brücke wieder Floridsdorfer Brücke. Der Döblinger Steg und die Friedensbrücke wurden wieder aufgebaut.
Die zerstörte Nordwestbahnhof-Halle wurde 1952 abgetragen; der Personenverkehr auf der Stadtstrecke der Bahn wurde am 31. Mai 1959 endgültig beendet und zum Bahnhof Wien Praterstern im 2. Bezirk verlegt.

Auf dem Höchstädtplatz wurde 1956 das neue, von Margarete Schütte-Lihotzky entworfene Gebäude des Globus-Verlags eröffnet. Hier wurde bis 1990 die kommunistische Tageszeitung Volksstimme verlegt. Bis 1992 war hier der Sitz der KPÖ, die das Gebäude dann verkaufte.

Seit 1962 verläuft die Wiener Schnellbahn mit der Haltestelle Traisengasse auf der Nordbahnstrecke durch die Brigittenau, später kam die heutige Verkehrsstation Wien Handelskai dazu. Die Gürtelbrücke über den Donaukanal im Zuge der Adalbert-Stifter-Straße wurde 1964 eröffnet.

1972 erfolgte die Eröffnung des neuen Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses in der Donaueschingenstraße. Das neue Gebäude der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt wurde 1977 eröffnet, ein Jahr später die neu errichtete Floridsdorfer Brücke neben der baufälligen alten, die in weiterer Folge abgetragen wurde. Die Brigittenauer Brücke zwischen Nordbahnbrücke und Reichsbrücke wurde 1982 als siebente Wiener Donaubrücke eröffnet. Der Neubau des Technologischen Gewerbemuseums (TGM) in der Wexstraße, der das alte Schulgebäude im 9. Bezirk ersetzte, wurde am 4. Oktober 1987 seiner Bestimmung übergeben.

Die Vorortelinie (S45) der Schnellbahn wurde am 23. Mai 1993 von Heiligenstadt im 19. Bezirk bis zu einer provisorischen Haltestelle bei der Floridsdorfer Brücke verlängert, die bis 4. Mai 1996 in Betrieb war. Ab dann wurde die neue Station Handelskai, zugleich eine U6-Station, Endstation der S45. Die 1996 eröffnete U6 führt vom Gürtel durch die Brigittenau nach Floridsdorf. Auf Bezirksgebiet befinden sich die Stationen Jägerstraße, Dresdner Straße und Handelskai.

1996 kam es im Bereich der Nussdorfer Lände am Donaukanal zu einer Änderung der Bezirksgrenze zum 19. Bezirk, Döbling. Dadurch verlor die Brigittenau ein Ufergebiet jenseits, also westlich des Donaukanals, an Döbling und erhielt im Gegenzug die Nordspitze des Brigittenauer Sporns, die bis dahin zu Döbling gehört hatte.

1999 wurde von Gustav Peichl, Boris Podrecca und Rudolf F. Weber neben der U- und S-Bahn-Station Handelskai der Millennium Tower, das damals höchste Gebäude Wiens, fertiggestellt.

Von 2002 bis 2006 waren Teile der Brigittenau (Wallensteinstraße, Augarten, Nordwestbahnhof, Zwischenbrücken) zusammen mit Teilen der Leopoldstadt (Stuwerviertel, Nordbahnhof, Volkertviertel) zum EU-Ziel-2-Fördergebiet Wien erklärt und umfangreichen Sanierungsmaßnahmen unterzogen.

Hannovermarkt nach der Generalsanierung.

2003 wurde der Hannovermarkt, der größte Markt der Brigittenau, nach einer Generalsanierung neu eröffnet.

Seit 2007 ist im 20. Bezirk das Phänomen der Gentrifizierung zu beobachten. Orte wie der Wallensteinplatz, der Hannovermarkt oder die Universumstraße sind Zentren des Booms im 20. Bezirk. 2017 eröffnete in der Dresdner Straße 107 das größte Studentenheim Wiens mit 633 Plätzen. 2018 ist die Eröffnung eines Hotels für Millenials mit Coworking Spaces unter der Marke niu Franz geplant.

Bis 2035 soll auf dem 44 Hektar großen Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofs ein neuer Stadtteil entstehen. Nach dem Städtebaulichen Leitbild der Stadt Wien werden dabei 10 Hektar des Gesamtgebiets in öffentlichen Grünraum, die Grüne Mitte, umgewandelt. Für die Zulaufstrecke des ehemaligen Bahnhofs wurde ein Nachnutzungskonzept nach dem Vorbild des High Line Parks in New York entwickelt.