Gemeinde Heiligenkreuz

Bürgermeister: Franz Winter

Hauptstraße 7
2532 Heiligenkreuz Niederösterreich

T: +43 (0) 2258 8720
F: +43 (0) 2258 8720-15
E: gemeinde@heiligenkreuz.gv.at
http://www.heiligenkreuz.at

T: +43 (0) 2258/8720-14
E: franz.winter@heiligenkreuz.gv.at

Parteienverkehr
MO 08 bis 12 Uhr
DI 08 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr
MI08 bis 12 Uhr
DO 08 bis 12 Uhr
FR 08 bis 12 Uhr

Bürgermeister: Franz Winter
Sprechstunden des Bürgermeisters:
Dienstag von 07 – 09 Uhr

Persönliches Gespräch zwischen Bürgermeister Franz Winter und Hermann-Josef Düppenbecker am Dienstag, 21.03.2023 zwischen 10 und 10:30 Uhr. 

Franz WINTER
Heiligenkreuz ist eine Gemeinde mit 1545 Einwohnern im Wienerwald im Bezirk Baden bei Wien. Die postalische Bezeichnung des Hauptortes lautet Heiligenkreuz im Wienerwald. Bekannt ist Heiligenkreuz für seine römisch-katholischen Einrichtungen, das Stift Heiligenkreuz und das Priesterseminar Leopoldinum.
Höhe: 312 m
Heiligenkreuz ist eine Gemeinde mit 1545 Einwohnern im Wienerwald im Bezirk Baden bei Wien. Die postalische Bezeichnung des Hauptortes lautet Heiligenkreuz im Wienerwald. Bekannt ist Heiligenkreuz für seine römisch-katholischen Einrichtungen, das Stift Heiligenkreuz und das Priesterseminar Leopoldinum.
Höhe: 312 m

Weitere Sehenswürdigkeiten in Heiligenkreuz
Kulturell sehenswert sind vier denkmalgeschützte Figuren von kauernden Sklaven auf der ehemaligen Friedhofsmauer sowie ein altes Einsiedlerhaus und der – 37 wertvolle Statuen umfassende – Kreuzweg am Kalvarienberg. Dazu prägen zahlreiche weitere historische Bauten und Kleinode das Ortsbild. In Siegenfeld ist die neugotische Cholerakapelle aus 1831 ein besonderer Blickfang: Sie liegt oberhalb der Badener Straße im Helenental

2020_06_09_Recherchen

2020_07_07_Das Interview Lautermüller


Weitere Themen über die in Kürze von mir eventuell berichtet werden:

Grußworte von Herr Bürgermeister Franz Winter an sein Volk, wie auch an die Klosterbrüder und -schwestern.
Persönliches Interview mit Herr Bürgermeister Franz Winter

Persönliches Interview mit dem Vizebürgermeister…?
Persönliches Interview mit dem Amtsleiter Herr  Schöny.
Lebenslauf von Herr Bürgermeister Franz Winter
Weitere Interviews mit wichtigen Personen in Heiligenkreuz
Geschichte und Persönlichkeiten in und aus Heiligenkreuz

Aktuelles, News in Heiligenkreuz auf der Website der Gemeinde

Bezirkshauptmannschaft Mödling/Baden
Bezirksgericht Mödling/Baden
Kultur in Heiligenkreuz
Pensionistinnen und Pensionisten
Parteien: Volkspartei ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ etc.

Ärzteverzeichnis.
Apotheken
Banken
Busverbindung
Feuerwehr
Notfall
Schulen
Post
Polizei
Vereine
Restaurants
Heurigenlokale

Heiligenkreuz ist heute weltweit das einzige Zisterzienserkloster, das seit der Gründung ohne Unterbrechung besteht. Nur Stift Rein in der Steiermark ist noch älter. Der Enkel Leopolds III., Herzog Leopold V. schenkte dem Kloster 1188 ein 23,5cm langes Stück des Kreuzesholzes Christi; diese große Kreuzreliquie wird bis heute hoch verehrt. Web: www.stift-heiligenkreuz.org/

Die Philosophisch-theologische Hochschule päpstlichen Rechtes ist vorwiegend der Ausbildung angehender Priester der Katholischen Kirche gewidmet. Sie ist derzeit die einzige aktive Ordenshochschule in Österreich und die einzige Hochschule im Zisterzienserorden. Sie ermöglicht ein staatlich und kirchlich anerkanntes Studium der katholischen Theologie und ist zugleich für Ordensgeistliche mit einem Priesterseminar verbunden. Web: http://hochschule-heiligenkreuz.at

Auf dem Friedhof von Heiligenkreuz, ca.1 km vom Stift Heiligenkreuz entfernt, befindet sich das Grab der Mary Freiin von Vetsera (*19.März1871 in Wien, †30. Jänner1889 auf Schloss Mayerling), der Geliebten des Kronprinzen Rudolf, die am 30. Jänner 1889 mit ihm in Mayerling den Tod fand. Die genaue Lage des Friedhofes entnehmen Sie bitte dem Heiligenkreuzer Plan.

Wer mit offenen Augen durch Sattelbach fährt oder noch besser wandert dem wird am Ortsausgang in Richtung Baden, an der linken Straßenseite, entlang gestrecktes, dachloses Bauwerk auffallen. Es ist aus unverputzten Steinen gefügt, rußgeschwärzt und von Holzscharen gesäumt. An der Vorderfront fallen drei kaum über einen Meterhohe Öffnungen auf. augenscheinlichst in des die Heiztüren und der Dach lose Bau in Feldofen. Innen sind die Heizkammern mit Schamottziegeln ausgekleidet und besitzen obenweite Öffnungen. Es handelt sich um einen noch recht guterhaltenen Kalkofen. Als er noch betrieben wurde, war sein Feuerschein, besonders bei Nacht, von weitem zu sehen. Der Kalkbrenner und sein Gehilfe schichteten vor jedem Brand die vom Steinbruch am Ungarstein stammenden Kalksteine (Dolomit) im Ofen geschickt zu einem Gewölbe, auf das sie von oben noch loses Material bis zur lichten Ofenhöhe von etwa vier Metern darauf legten. Oben wurden die Öffnungen mit einer Schicht Lehmziegeln geschlossen. In das Gewölbe kamen 25 bis 30 Raummeter weiches Scheiterholz. 40 Stunden dauerte ein Brand, einen halben Tag das Auskühlen des gebrannten Kalkes. EineFüllung ergab vier Pferde- oder Ochsenfuhrwerke des begehrten Stückkalkes. Die Kalkfuhrleute beförderten ihn bis nach Wien, Preßburg, Bruck anderLeitha oder ins Steinfeld. Wenn wir wissen, daß früher elf Kalköfen in der näheren Umgebung in Betrieb waren, dass jeder zwei bis dreimal in der Woche geheizt wurde, wird uns klar, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Kalkbrennergewerbes für unsere Gegend war. Mit dem Tod des letzten Kalkbrenners in Sattelbach, Leopold Müller (1979), erlosch der letzte Kalkofen im Wienerwald, ja am Ostrand der Alpen überhaupt. Noch früher starben die Berufe der Pecher und Kohlenbrenner aus, die ebenso typisch für den Wienerwald waren. Da auch früher im Winter das Baugewerbe stillstand, sangen die Kalkbrenner: Die Kalkbrenner san lustig, aber nur im Summer, im Winter schreit der Geldbeutel vor lauter Hunger.
Bis 1945
Die Geschichte der Gemeinde Heiligenkreuz ist untrennbar mit der Geschichte des Klosters Heiligenkreuz verbunden. Das Stift entstand inmitten eines großen Waldgebietes. Die Ortschaft entwickelte sich erst später. Mehr als hundert Jahre nach der Entstehung der Mark „ostarrichi“ regierte diese ein genialer Herrscher, der Markgraf Leopold III. ,“der Heilige“, aus dem Geschlecht der Babenberger. Er verwaltete sein Territorium erfolgreich nach modernen Methoden. Einer seiner Söhne, Otto, wurde von ihm nach Paris geschickt, um dort eine internationale Ausbildung zu erhalten. Während dieser Zeit, in den zwanziger Jahren des12. Jahrhunderts, hat sich der Zisterzienserorden dynamisch entwickelt. Otto trat in das Tochterkloster von Citeaux (lateinisch Cistercium) Morimond (Burgund) ein. Otto wurde Abt seines Klosters Morimond und später Bischof von Freising.
1133
Auf Anregung seines Sohnes Otto hat Markgraf Leopold III. Im Jahr 1133 Zisterziensermönche aus dem Kloster Morimond (Frankreich) in das Sattelbachtal berufen. Das Motiv für die Gründung des Klosters war ein spiritueller, ein Haus des Mönchtums und des Gebetes zu schaffen. Darüber hinaus sollte aber auch ein Musterbetrieb geschaffen werden, bei dem die modernen Techniken vor allem auf dem Gebiet der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Fischzucht, des Weinbaues sowie des Handwerkes zur Anwendung kommen sollten; eine strukturpolitische Maßnahme des Markgrafen an der noch offenen, beweglichen Ostgrenze. Hinzu kam noch die Absicht, seiner Dynastie eine Grablege zu geben.
1136
In der Stiftungsurkunde von1136 ist das Land festgelegt, das dem Kloster vom Landesherrn gegeben wurde: Vom Zusammenfluss des Sattelbaches und der Schwechat bis Mayerling. In Richtung des sogenannten Mühlweges bis zum Priefamt an und von dort bis zu dem Ort, der Hausruck heißt. Von da wieder auf dem genannten Weg bis zum Sattelbach und von da zu einer Anhöhe namens Hocheck und von da über den Dornbach auf die Schneide des Berges, der Gaisruck heißt und von da auf den Sittendorfer Waldweg bis zum Ursprung des Bächleins mit dem Namen Marbach, von da auf dem Wege, der zum Traiskirchner Weg führt bis zur Vereinigungsstelle und von da bis zu einer Quelle, die in einem Ort namens Muchersdorf entspringt, von da auf den Ebenberg und von da auf dem Weg (Heutalabwärts),der zum Sattelbach hinab führt und flussabwärts bis zum Zusammenfluss der Schwechat. Es sind dann die Ritter der Umgebung, die gemeinsam die beschriebenen Grenzen abritten, in der Stiftungsurkunde als Zeugen angeführt: Graf Konrad von Peilstein, Otto von Lengenbach, Rapoto von Nöstach, Sterfrit von Pötzleinsdorf, Otto von Leesdorf, Ulrich von Gaaden, Ulrich von Siegenfeld, Rudiger und sein Bruder, Rupert von Sittendorf, Anshalm von Sparbach, Eberger von Alland, Hartung von Rauheneck, Jubot von Tribuswinkel, Ozo und Otfried von Mayerling, Hartwig. Das beschriebene Gebiet ist im wesentlichen das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Heiligenkreuz, zu dem auch die Ortsrotte Preinsfeld gehört. DerStifter erwarb zwischen1133 und 1135 von Anselm von Lachsendorf das Gut Brunsfelde (Preinsfeld) für das Stift. Pater Malachias Koller wähnt in seiner Schrift 1834 diesen Kauf und berichtet weiter: „Die Ortschaft besteht aus 15 Häusern, die Einwohner leben großteils von der Landwirtschaft, erwähnenswert ist der Verkauf von Gips besonderer Güte. Mit dieser ersten Schenkung war die wirtschaftliche Basis zu schwach und die Mönche wollten nach Ungarn weiterziehen, um nicht Hunger zuleiden. Sie erhielten deshalb als Kornkammer Trumau und weiters das Gut Thallern,“um den Brüdern in Krankheit zur Stärkung Wein geben zu können“. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald. In der Seelsorge, genauso aber in wirtschaftlicher Hinsicht, brachten die Mönche kräftige Impulse. In der Land-und Forstwirtschaft, besonders aber im Handwerk, führten die Zisterzienser neue Bearbeitungs-und Fertigungsmethoden ein. Ihre Produkte, die auch auf den Märkten in Wien feilgeboten wurden, erfreuten sich wegen ihrer ausgezeichneten Qualität großer Nachfrage. Im Stift wurden alle damals üblichen Handwerke ausgeübt, fast alle Mönche waren manuell tätig und oft Meister ihres Faches. Heute würde man solches Wirken als Entwicklungshilfe bezeichnen. Die Mönche bemühten sich, der alten benediktinischen Ordensregel „ora et labora“ gerecht zu werden. Die Klosteranlage stammt zumTeil aus dem Mittelalter: Das romanische Langhaus der Stiftskirche wurde schon 1187 eingeweiht, der gotische Hallenchor 1295. Der Kreuzgang mit Kapitelsaal, Fraterie, Dormitorium und Brunnenhaus ist im 13. Jahrhundert entstanden (romanisch-gotisch). Außenanlagen, Türme, Pestsäule, Josefsbrunnen, Kreuzweg, Bibliothek und Sakristei gehen auf das 17. und 18 Jahrhundert zurück . Herzog LeopoldV. Von Österreich unternahm im 1182 seine 1.Pilgerreisen nach Jerusalem und brachte bei seiner Rückkehr ein großes Stück des heiligen Kreuzes mit. Diese Kreuzrelique wurde im Jahr 1188 vom Herzog an das Kloster übergeben, wo sie bis heute aufbewahrt und verehrt wird. Herzog LeopoldV., der 1192 (nach Teilnahme am 3. Kreuzzug) den König RichardI., Löwenherz, von England gefangen genommen und gegen ein enormes Lösegeld freigelassen hat, wurde im Stift Heiligenkreuz beigesetzt. Im Kapitelsaal des Stiftes sind 13 Mitglieder dieses Herrschergeschlechtes und 2 Habsburger begraben, in der Mitte unter einer figuralen Grabplatte der letzte Babenberger, der 1246 im Kampf gegen die Madjaren gefallene Herzog FriedrichII.,der Streitbare. Er hat 1230 mit seinem Wappen – den rotweisroten Bindenschild – die österreichischen Landesfarben eingeführt. Auf dem Hradschin, dem Hügel hinter Gemeindehaus und Volksschule, soll sich ein Gästehaus für König Ottokar von Böhmen befunden haben, der öfter hier zur Jagd war. Ihm zu Ehren oder zum Gedenken mag der Name Hradschin entstanden sein. Außerdem besitzt der Hügel eine große Ähnlichkeit mit dem wirklichen Hradschinin Prag. Der heutige Wirtschaftstrakt des Stiftes und der Bauhof der Gemeinde wurden unter Verwendung der mittelalterlichen Mauern errichtet. Viele gekrönte Häupter und maßgebende Persönlichkeiten weilten im Laufe der Jahrhunderte in Heiligenkreuz. Im Stift wurden für derartige Besuche im17. Jahrhundert Kaiserzimmer eingerichtet. Kaiser Leopold I. war der erste Gast, der von Abt Klemens in den neuen Kaiserzimmern aufgenommen wurde (1662).
1889
Am 30. Jänner 1889 ereignete sich das „Drama von Mayerling“ (GemeindeAlland), bei dem Kronprinz Rudolf und seine Todesgefährtin Mary Freiinv. Vetsera aus dem Leben schieden. Um ein Aufsehen zu verhindern, wurde angeordnet, den Leichnam von Mary Vetsera in aller Stille am Ortsfriedhof des Klosters Heiligenkreuz beizusetzen. Die Mutter vonMary berichtet darüber: Die Beistellung des Wagens wurde dem Grafen überlassen, doch wurde ihm bedeutet, daß es selbstverständlich kein Leichenwagen sein dürfe und er die weiteren Befehle von der politischen Behörde, die bereits verständigt sei, erhalten werde.- So wurde die Leiche der Baronesse Mary in den Fonds des Wagens halb liegend gesetzt und musste – die Feder sträubt sich dies zuschreiben – im Wagen, auf dessen rückwärtigen Sitzen die bei den Verwandten Platz genommen hatten, halbsitzend in tiefer finsterer Nacht nach Heiligenkreuz überführt werden. Mary wurde am Ortsfriedhof ungefähr 20 Meter von der Totenkammer an der Mauer, in der sich das Eingangstor befindet, beigesetzt. Über Veranlassung der Familie wurde am 16. Mai 1889 der provisorische Sarg mit dem Leichnam Mary Vetseras in einen Kupfersarg gelegt und in eine neu erbaute Gruft umgebettet. In den Apriltagen des Jahres 1945 war Heiligenkreuz Kriegsschauplatz. Sowjetische Geschützbatterien bezogen Stellung beim hochgelegenen Friedhof und beschossen Alland. Während dieser Zeit wurden die Grüfte des Friedhofs aufgebrochen und offensichtlich nach Schmuck durchsucht. Auch die Gruft der Baronesse wurde aufgebrochen und der Kupfersarg aufgeschlitzt. Früher gab es im stiftlichen Konvikt Sängerknaben, die durch ihren Gesang feierliche Gottesdienste verschönten. Bis zum 2. Weltkrieg sorgte ein engagierter Theaterverein mit ausgezeichneten Kräften aus Kreisen der Bevölkerung für gute Unterhaltung. Zum 800jährigen Klosterjubiläum gab es 1935 Festspiele (20.000 Besucher), sowie 1937. Während des 2. Weltkrieges wurden die Glocken des Kirchenturmes und Motorräder als Rohmaterial zur Herstellung von Waffen beschlagnahmt. Als Anzahlung für einen Volkswagen wurden 1000 Reichsmark kassiert. Die Lieferung der Autos sollte nach dem Krieg erfolgen. Das Geld wurde abermißbräuchlich für Rüstungszwecke verwendet. Fast jedes Gewerbe war in unserem Ort seßhaft: 3 Greißler, 1 Kaffeehaus, 3 Gasthäuser, Wagnerei, Schmiede, Schuster, Schneider, Fleischhauer, Devotionalien, Faßbinder, Bäcker, Hebamme. Kurz bevor die Kriegsfront anrückte (3.April1945) wurden von der Wehrmacht die zwei Sattelbachbrücken gesprengt. Vom Volkssturm wurden Straßensperren durch Baumstämme errichtet. Auch wurden im großen Stifts-u.Weinkeller alle Fässer entleert, um Alkoholexzesse der Soldaten zu vermeiden. Ein Teil der Bevölkerung flüchtete in den Wald beim Einsiedler-Kreuz, andere suchten Schutz im Stift, etliche blieben in ihren Häusern und nur wenige flüchteten in den Westen Österreichs. Jede Familie hatte Tote zu beklagen durch den schrecklichen Krieg. Die seit 1876 existierende Feuerwehr Heiligenkreuz wurde während der Kriegsjahre durch Frauen verstärkt, da die meisten Männer eingerückt waren. Auf der Anhöhe zwischen Schwechat und Sattelbach lag einst die Burg des Hademar von Schwöchand (gest.1299). Ab 1777 wurden Steinkohlen in Stollen am Schaberriegel abgebaut. Nach dem Austritt von Schwefelwasser beim Stollenvortrieb wurde der Kohlenbergbau auf Betreiben Badens endgültig eingestellt. Die vomS teinbruch am Ungarstein stammenden Kalksteine (Dolomit) wurden von den Kalkbrennern in mehreren Kalköfen gebrannt und als Stückkalk bis nach Wien verkauft. Die Katastralgemeinde Siegenfeld besteht aus den Ortsrotten Rosental, Helenental und Krainerhüttensiedlung und ist vermutlich 1040 entstanden. Siegenfeld wird 1166 von Herzog Heinrich denII.“ Jasomirgott“ der Zisterze geschenkt und im ausgesiedelten Dorf eine Grangie (Gutshof) errichtet. Ab 1388 besteht ein Klosterdorf mit 10 zinspflichtigen Lehen, die über 1683 hinauserhaltenbleiben. 1414 erbaut der Arzt und Konverse Hans eine Kapelle zu Ehren des heiligen Ulrich von Augsburg, die Vorgänger in der heutigen Filialkirche. Pater Kilian Dienstbier errichtete 1734 die Kirche St. Ulrich in der heute noch bestehenden Form. Am 3. August 1891 wurde zur konstituierenden Hauptversammlung zwecks Gründung einer Feuerwehr eingeladen. Viele Siegenfelder meldeten sich freiwillig zu diesem Dienst.
Seit 1945
Die Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren vom Wiederaufbau gekennzeichnet. Vieles, was zerstört oder beschädigt worden war, konnte mit zum Teil bescheidenen Mitteln, wieder instandgesetzt werden. Eine ganze Reihe von Familien aus dem nördlichen Nachbarland aus dem Gebiet von Mähren fand im Stift Unterkunft und Arbeit. Nicht zuletzt durch die günstige Lage wie die Nähe zu Wien zogen und ziehen neue Bewohner hierher. Zum Teil suchen sie in der Stadtnähe einen ruhigen Wohnsitz am Land und zum andern kommen sie aus einem Gebiet mit geringer Infrastruktur. Das Pendlerwesen nach Wien nimmt seit 1945 immer mehr zu.
1975
1975 wurde ein neuerrichteter Kindergarten eingeweiht, 1994 ein abermals neuer, größerer. Aus der 8 stufigen Volksschule mit Abteilungsunterricht wurde eine vierklassige Schule. Einige Gasthäuser, Handwerksbetriebe und Geschäfte wurden in den Jahren nach dem Krieg geschlossen. Die Kirchenglocken wurden vom Hitlerregime zur Herstellung der Rüstung beschlagnahmt. Im Jahre 1956 wurden in St. Florian in Oberösterreich vier neue Glocken gegossen, wobei sogar einige Bewohner von Heiligenkreuz anwesend waren. Die Glockenweihe im Stiftshof war ein großes Fest. Nach dem sie am Turm emporgezogen waren, fühlten sich alle glücklich über das neue Geläute, das Frieden verkündete.

Aus der großen Gebäudeanlage des Meierhofes, indem bis zu 60 Kühe, Ochsen, Pferde, Schweine und Hühner untergebracht waren, errichtete das Stift die heutige Form der Hochschule (Philosophisch-Theologische Hochschule). Früher wohnten hier die Gutsverwalter, Schweizer, Melker und landwirtschaftliche Arbeiter.

Im Zuge des wachsenden Wohlstandes hat der Fremdenverkehr stark zugenommen. Besonders das alte Stift und das Vetsera-Grab werden von vielen Touristen besucht. Heiligenkreuz ist ein Wallfahrtsort und liegt an der Via Sacra – der alten Wallfahrerstraße Wien-Mariazell. Ab Ostern pilgern viele Wallfahrer durch unseren Ort.
1960
1960 wurde mit dem Bau einer Ortswasserleitung begonnen. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Wasserversorgung durch Hausbrunnen bzw. eine alte, baufällige Privatwasserleitung des Stiftes Heiligenkreuz. Das heutige Wasserversorgungsnetz weist alleine 7 Hochbehälter auf, die ebenfalls täglich einer Kontrolle durch den Wassermeister unterzogen werden. Sämtliche Ortsrotten des weit verstreuten Siedlungsgebietes können mit einwandfreiem, nicht chloriertem Wasser versorgt werden. Das Wasser weist einen durchschnittlichen Härtegrad von 18 auf. Der Nitratgehalt ist eher gering einzustufen. Im Falle eines Gebrechen sind der KG. Heiligenkreuz könnte auf eine Notversorgung über den Triestingtaler Wasserleitungsverband zurückgegriffen werden. Das Projekt „KanalisationHeiligenkreuz“ wurde von der Abteilung B/4 derN™. Landesregierung im September1963 erstellt. Mit dem Bauvorhaben wurde am 12. Dezember 1966 begonnen und am 2. August 1968 fertiggestellt.
1977
Am 17. Oktober1977 wurde mit dem Bau der Abwasserbeseitigungsanlage Siegenfeld begonnen und am 30. Mai 1984 erfolgte die Bauvollendung. Durch den Klärwärter der Gemeinde Heiligenkreuz werden die Anlagen täglich kontrolliert und gewartet. Einmal jährlich findet eine Überprüfung der Anlage durch die Aufsichtsbehörde statt. Der erzielte Reinigungsgehalt der Anlage liegt über 90%.
1982
Im Jahr 1982 wurde die Autobahn A21 dem Verkehr übergeben, die sich am Südhang des Klosterberges befindet. Einerseits bewirkt diese Autobahn ein rasches Erreichen der Bundeshauptstadt, andererseits ist damit eine wesentliche Umweltbelastung verbunden. Am nördlichen Autobahnparkplatz wurde ein 10m hohes Kreuz aus zusammengeschweißten Leitschienenerrichtet. Am Sockel ist auf einer Tafel folgende Inschrift zulesen: „All denen, die in Not sind“ Der Parkplatz mit der Gedenkstätte soll nicht nur der Erholung von Körper und Motor dienen, sondern darüber hinaus auch der Seele Regeneration bieten.
1992
Nach einem aufsehenerregenden Grabraub wurde das Grab von Mary Freiin Vetsera am 22. Dezember 1992, im Beisein des Fernsehens und der Presse, amtlich geöffnet und leer aufgefunden. Ein Linzer Möbelhändler namens Helmut Flatzelsteiner glaubte, die Affäre von Mayerling auf seine Weise klären zu müssen. Er öffnete bei Nacht und Nebel die Gruft der Baronesse Vetsera, stahl deren Gebeine und ließ sie von Gerichtsmedizinern und anderen Gutachtern untersuchen. Durch die internationale Berichterstattung ging die Meldung vom Raub der Gebeine der Baronesse MaryVetsera um die Welt. Nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen der sterblichen Überreste wurden diese am 28. Oktober 1993 wieder beigesetzt. Um die Würde der Feier vor jeder Sensationslüsternheit zu schützen, wurde die Beisetzung geheim, im Morgengrauen, durchgeführt. Der hochwürdigste Herr Abt Gerhard Hradil nahm persönlich die Einsegnung vor. DieGruft wurde mit Erde zugeschüttet, um einer neuerlichen Schändung vorzubeugen.